Was können Sie tun, um Ihren Garten widerstandsfähig gegen starken Regen und Hitze zu machen? Hier finden Sie die Antwort auf diese Frage. Für jeden Geldbeutel und alle Gegebenheiten sind passende Maßnahmen dabei. Es muss also nicht viel Geld kosten oder viel Arbeit bedeuten. Es sind auch viele einfache Tips und Tricks dabei, die wir in der Info-Grafik unten zusammengefasst haben. Weiter unten können Sie eine ausführliche Erklärung der einzelnen Maßnahmen finden, sowie eine Erklärung der Info-Grafik.
Warum ist es denn so wichtig Ihren Garten regen- und hitzebeständig zu machen? Die Wetterverhältnisse sind in den letzten Jahre zunehmend extremer geworden und das bringt viele Probleme mit sich. Perioden mit viel Regen wechseln sich mit Perioden von Hitze und Trockenheit ab. Wenn es einmal regnet, dann regnet es mehr und stärker als früher: in der Periode 1910-2017 ist die jährliche Niederschlagsrate von 690 auf 874 Millimeter gestiegen. Dies ist eine Zunahme von 27% (!) in 108 Jaren (Quelle: Clo.nl). Viel von diesem Regenwasser fließt direkt in die Abwasserkanäle. Unsere Kanalisation ist jedoch nicht für diese Mengen Regenwasser geeignet. Daher stehen immer öfter Gärten und Straßen unter Wasser. Außerdem wird das relativ saubere Regenwasser mit schmutzigem Abwasser vermischt, dass dann später wieder gesäubert werden muss. Dies kostet wiederum viel Energie. Abschließend bekommt ein Großteil des Bodens in städtischen Gebieten keine Chance, um Grundwasser auf zu nehmen, was zu weiteren Problemen führt (z.B. Probleme mit der Fundierung). Zum Glück kann jeder mit seinem Garten einen Beitrag zur Lösung des Problems liefern.
Erklärung Infografik
Die Maßnahmen sind aufgeteilt nach den entsprechenden Wetterverhältnissen: 1. Umstände die einen positiven Effekt haben, wenn es stark regnet (zu erkennen an den Regentropfen), 2. Maßnahmen, die einen positiven Effekt haben bei Hitze (zu erkennen an der Sonne mit braunem Hintergrund) und 3. Maßnahmen, die einen positiven Effekt in beiden Fällen haben (zu erkennen an der Sonne mit blauen Hintergrind).
Einige Maßnahmen sind etwas einfacher und / oder günstiger durchzuführen, als andere, die etwas schwieriger und / oder teurer sind. Außerdem hat die eine Maßnahme etwas mehr Einfluss als die andere. Welche Möglichkeit auch gewählt wird und welches Budget auch vorhanden ist, jede kleine Anpassung hilft!
Kosten: bei jeder Maßnahme stehen 1, 2, 3, 4 oder 5 Eurostücke. Die Maßnahme mit 1 Eurostück ist gegenüber den anderen Maßnahmen die mit den geringsten Kosten. Dementsprechend ist die Maßnahme mit 5 Eurostücken die mit den höchsten Kosten.
Einfluss: bei jeder Maßnahme stehen 1, 2 oder 3 Kügelchen. Die Maßnahme mit 1 Kügelchen hat verglichen mit den anderen Maßnahmen den geringsten Einfluss. Die Maßnahmen mit 3 Kügelchen haben verglichen mit den anderen Maßnahmen den größten Einfluss.
Der Eimertest - die Wasserdurchlässigkeit testen
Für einige Maßnahmen ist es wichtig zu wissen, ob der Boden gut wasserdurchlässig ist oder nicht. Daher empfiehlt sich zunächst einen Test auf die Wasserdurchlässigkeit durchzuführen. Graben Sie dazu ein Loch von 30cm x 30cm x 30cm und schütten Sie einen Eimer Wasser hinein:
- Das Wasser versickert innerhalb von 30min: der Boden ist in hohem Maße wasserdurchlässig
- Das Wasser versickert innerhalb von 4h: der Boden hat eine durchschnittliche Wasserdurchlässigkeit
- Das Wasser benötigt mehr als 4h um zu versickern: der Boden hat einen niedrige Wasserdurchlässigkeit
Wenn Sie Zweifel über die Wasserdurchlässigkeit und die dementsprechende Eignung einer bestimmten Maßnahme haben, fragen Sie einen Experten um Rat, wie z.B. einen Mitarbeiter eines Gartenzentrums oder einen Gärtner. Diese können Ihnen immer einen guten Rat geben.
Alle Maßnahmen
Für mehr Information, klicken Sie einfach auf die entsprechende Maßnahme:
- 1. Wasserdurchlässige Bodendecker: Kies / Splitt (Streifen), Rindenmulch, Kakaoschalen
- 2. Bodenverbesserer
- 3. Regentonne
- 4. Regenrinne umleiten
- 5. Offene Wasserrinne
- 6. Sickergrube
- 7. Höhenunterschiede schaffen
- 8. Versickerungssystem im Boden
- 9. Regenwassertank / Zisterne
- 10. Regenwasser-Wiederverwendungsanlage
- 11. Schatten
- 12. Cleveres Bewässerungssystem
- 13. Gartenfliesen raus, grün rein
- 14. Versickerungsfläche
- 15. Breite Pflasterfugen
- 16. Grüne Fassade
- 17. Bepflanzung eines trockenen Bodens
- 18. Bepflanzung eines nassen Bodens
- 19. Rasenfläche
- 20. Gemüsegarten
- 21. Regenwasserteich
- 22. Gründächer
1. Wasserdurchlässige Bodendecker: Kies / Splitt (Streifen), Rindenmulch, Kakaoschalen
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Kies, Splitt, Rindenmulch und Kakaoschalen; alles wasserdurchlässige (oder wasser-poröse) Halbverhärtungen. Diese Halbverhärtungen sorgen dafür, dass das Wasser an den Boden abgegeben wird anstelle es in das Abwassersystem abzuleiten. Das vermindert den Druck auf die Kanalisation. Der Vorteil ist auch, dass der Boden Wasser aufnehmen kann und so der Grundwasserspiegel steigen kann. Eine gewisse Ableitung ist allerdings dennoch wichtig, um überschüssiges Wasser in andere Teilen Ihres Gartens weiterzuleiten. Denken Sie hierbei an eine Zisterne oder einen Regenwasserteich oder nachträglich auch ans Abwasser. Natürlich ist es wichtig, dass das Wasser nicht in die Richtung Ihrer Wohnung geleitet wird.
Um eine Oberfläche mit Kies/Splitt, Rindenmulch und Kakaoschalen genauso wartungsarm zu gestalten wie z.B. eine geflieste Oberfläche, ist es wichtig das Unkrautvlies nicht zu vergessen. Dieses beugt dem Wachstum von Unkraut vor. Das Anlegen einer solchen Halbverhärtung ist ziemlich einfach:
- Die Schichtdicke, die nötig ist, ist abhängig von der Körnung der Halbverhärtung. Wenn Kies oder Splitt verwendet wird, ist eine Schichtdicke von 5cm ausreichend. Für das etwas gröbere Format von 16-32mm oder größer wird eine Schichtdicke von 7cm empfohlen. Für Rindenmulch ist eine Schichtdicke von 7-8 cm prima. Anhand dieser Schichtdicke und der Größe der Oberfläche, die im Garten mit Kies, Splitt, Rindenmulch oder Kakaoschalen bedeckt werden soll, kann die benötigte Menge berechnet werden: Länge x Breite x Schichtdicke. Beispiel: für ein Stück Garten von 8 Meter x 3 Meter und bei einer Schichtdicke von 0,05 Meter (= 5cm) sind: 8 x 3 x 0,05 = 1,2m³ Kies oder Splitt nötig.
- Graben Sie die Schichtdicke von 5cm aus und legen Sie Unkrautvlies auf die gesamte Fläche aus. Das Unkrautvlies sollte selbstverständlich auch wasserdurchlässig sein.
- Belegen Sie die Oberfläche mit Kieselsteinen, Rindenmulch oder Kakaoschalen
- Beachten Sie: wenn die Oberfläche schwer belastet wird (Autos), dann ist eine gute Fundierung, z.B. mit Schotter wichtig, um ein Einsinken zu verhindern
Gerne werden hierfür folgende Steinsorten verwendet: Kalksteinsplitt Grau, Basaltsplitt, bunter Kies. Sollte das Stück sehr schwer belastet werden, dann empfehlen wir eine gute Fundierung und die Verlegung von Kieswaben.
2. Bodenverbesserer
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Wenn der Boden gesund ist, dann kann er auch besser Wasser aufnehmen. Ein gesunder Boden enthält nämlich mehr Luft. Ein gesunder Boden kann mit Bodenverbesserern erzeugt werden. Außerdem sorgen Bodenverbesserer für eine sehr gute Basis für Pflanzen und Blumen im Garten. Die Pflanzen und Blumen sorgen wiederum dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet und das Wasser bei kräftigem Regen besser in der Erde versickern kann. Wenn genügend (hohe) Bepflanzung vorhanden ist, kann das Wasser-aufnahmevermögen des Bodens verdreifacht werden. Daneben bedecken die Pflanzen und Blumen den Boden, wodurch das Wasser bei Sonnenschein nicht verdampfen kann. Die Verwendung von Bodenverbesserern bietet also sowohl direkt als auch indirekt Vorteile, wenn es um einen regensicheren Garten geht. Ein sehr bekannter Bodenverbesserer ist natürlich Kompost, aber auch Düngekugeln, Hackschnitzel, Rindenmulch, Kakaoschalen und Grasschnitt eigenen sich dazu.
3. Regentonne
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Wenn eine Regenrinne vom Abwassersystem abgekoppelt wird, dann ist eine der Maßnahmen, die zum Einsatz kommen kann, die Regentonne. Das Wasser wird also mit der Regentonne aufgefangen, anstatt es in das Abwassersystem zu leiten. Aus der Regentonne kann dann das Wasser wiederverwendet werden, z.B. zum Besprühen oder Gießen des Gartens. Somit wird das Abwassersystem entlastet und das Wasser dem Kreislauf wieder zugeführt. Wenn mehrere Regenrinnen vorhanden sind, z.B. am Haus und an der Garage, kann auch über 2 Regentonnen nachgedacht werden. Beachten Sie jedoch, dass Regentonnen nur eine begrenzte Kapazität haben. Sorgen Sie dafür, dass überlaufendes Wasser auf eine wasserdurchlässige Oberfläche trifft oder zu einer anderen zeitlichen Lagerung geleitet wird. Dies kann z.B. durch eine offene Wasserrinne oder einen Abfluss geschehen (diese dann mit Gefälle). Wenn das nicht möglich ist, kann das Wasser dann doch noch dem Abwassersystem zugeführt werden. Auch hier: achten Sie darauf, dass das Wasser nicht in die Richtung der Wohnung oder des Schuppens läuft. Im besten Fall ist die Regentonne leer, wenn ein großer Regen kommt.
Das Verbinden der Regentonne mit der Regenrinne. Wenn die Regentonne oben offen ist, dann kann die Regenrinne einfach direkt auf Höhe der Regentonne abgesägt werden. Die Regentonne kann dann einfach unter die abgesägte Regenrinne gestellt werden. Es gibt auch Regentonnen, die beispielsweise mit einem Deckel abgeschlossen sind. Diese Tonnen haben dann, zumeist seitlich, direkt unter der Oberkante, eine Öffnung, wo die sogenannte “Befüllmaschine” angeschlossen werden kann. Die andere Seite der “Befüllmaschine” wird dabei an die Regenrinne angeschlossen. Das Wasser läuft dann über die “Befüllmaschine” aus der Regenrinne in die Regentonne. Falls die Regentonne voll ist, wird das Wasser dann nachträglich noch in das Abwassersystem geleitet. Bevor Sie eine “Befüllmaschine” anschließen, messen Sie an der Seite den Abstand vom Boden bis zur Öffnung. Sägen Sie dann auf dieser Höhe ein Stück von ungefähr 5cm aus der Regenrinne. Hier setzen Sie die “Befüllmaschine” ein. Diese “Befüllmaschine” enthält auch ein Abflussrohr. Dieses wird an die Regentonne, an der Öffnung am seitlichen Rand, angeschlossen. Wichtig: montieren Sie erst alles ohne Leim. Erst wenn alles an der richtigen Stelle ist, machen Sie die Unterteile wieder los und leimen dann alles mit PVC-Leim aneinander.
4. Regenrinne umleiten
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Oft wird Regenwasser über das Dach mit Hilfe einer Regenrinne in das Abwasser geleitet. Das Abwassersystem wird daher mit dem Wasser, dass von der Dachoberfläche kommt, belastet. Dasselbe gilt auch für das Wasser, dass vom Dach des Schuppens oder der Garage kommt. Eine Möglichkeit das Abwassersystem zu entlasten ist einfach die Regenrinne vom Abwassersystem abzukoppeln. Die verschiedenen Möglichkeiten das Wasser abzuleiten sind:
- Leiten Sie das Wasser an eine wasserdurchlässige Fläche (wie z.B. einen Kiesstreifen, Rasen, Kiesdrainage, unbefestigtes Stückchen Garten) und lassen Sie es dort in den Boden sickern. So wird nicht allein das Abwassersystem entlastet, sondern auch der Grundwasserspiegel angehoben.
- Verbinden Sie die Regenrinne mit der Regentonne, worin Sie Wasser sammeln, damit es später verwendet werden kann. Denken Sie hier z.B. an das Besprühen Ihren Rasens.
- Leiten Sie das Wasser zu einer Zisterne oder zu einer unter dem Boden liegenden Filteranlage. Hier kann das Wasser langsam versickern.
- Leiten Sie das Wasser zu einem Regenwasserteich. Ein Regenwasserteich hat einen Puffer; das bedeutet, es ist ausreichend Platz vorhanden und das Wasserniveau kann langsam steigen. Das Wasser wird hier kurzzeitig aufgefangen und später abgeführt.
- Das Abführen des Wassers in die Richtung einer wasserdurchlässigen Fläche / einer zeitlichen Aufbewahrung kann mit Hilfe einer offen Abwasserrinne oder das Anlegen eines Gefälles geschehen.
Wenn es verschiedene Regenrinnen gibt, z.B. an einer Wohnung und einem Schuppen oder einer Garage, dann können natürlich auch beide Regenrinnen umgeleitet werden. Wichtig: das Wasser muss von der Wohnung und dem Schuppen / der Garage weggeleitet werden. So werden Wasserprobleme in der Wohnung oder dem Schuppen verhindert. Der Minimumabstand sollte 1 Meter nicht unterschreiten.
Wenn die Regenrinne umgeleitet wird, sollte also immer ein geeigneter weiterer Auffangort vorhanden sein, wie z.B. Kiesstreifen, Regenwasserteich, vertiefte Rasenfläche, Sickergrube.
5. Offene Wasserrinne
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Die offene Wasserrinne wird zusammen mit anderen Maßnahmen verwendet. Über eine offene Wasserrinne wird das Wasser aus Problemzonen weggeleitet hin zu einem Gebiet im Garten, wo das Wasser die Möglichkeit bekommt zu versickern oder zeitlich aufgefangen wird. Wenn in Ihrem Garten bereits eine unbefestigte Fläche ist, die sogar schon ein gewisses Gefälle hat, dann ist es meistens ausreichend eine offene Wasserrinne dorthin zu legen. So wird das Abwassersystem bereits gut entlastet. Das Wasser wird dann mit Hilfe der offenen Wasserrinne zu der Fläche geleitet, wo es langsam versickern kann.
Wenn eine offene Wasserrinne verlegt wird, kann beispielsweise auch eine Dachrinne umgeleitet werden. Das Wasser, dass normalerweise von der Dachrinne zum Abwassersystem geleitet wird, kann dann über einen befestigten Teil des Gartens mit der offenen Wasserrinne zu der unbefestigten Fläche geleitet werden. Die befestige Fläche muss dann jedoch mit einem Abfluss versehen werden. Auch kann die offene Wasserrinne direkt unter der umgeleiteten Regenrinne beginnen und das Wasser so direkt in die offene Wasserrinne laufen. Von hieraus kann das Wasser dann zu dem gewünschten Ort transportiert werden (unbefestigte Fläche/halbverhärtetes Stück des Gartens/zeitliche Aufbewahrung).
Wenn eine offene Wasserrinne gewählt wird, dann gibt es grob gesagt 3 verschiedene Möglichkeiten:
1. Eine offene Wasserrinne mit Kopfsteinpflaster. Eine offene Wasserrinne auf Kopfsteinpflaster ist häufig zu sehen in historischen Dörfern. Mit Kopfsteinpflaster kann eine Art untiefe Schale kreiert werden. Ein Vorteil von dieser offenen Wasserrinne ist, dass hier das Wasser zum Teil auch langsam versickern kann.
2. Eine Wasserrinne aus Beton. Diese Wasserrinnen gibt fertig zu kaufen. Ein Vorteil ist, dass diese etwas einfacher zu verlegen sind als eine offene Wasserrinne mit Kopfsteinpflaster. Allerdings sieht es dann auch etwas weniger gut aus. Es gibt die Wasserrinnen aus Beton als offenes oder aber als geschlossenes Modell. Wenn das offene Modell gewählt wird, achten Sie auf eine erhöhte Stolpergefahr. Daher wird diese offene Wasserrinne auch gern am Rand des Gartens verlegt.
3. Es kann auch eine vorgefertigte offene Wasserrinne aus Aluminium oder Kunststoff verlegt werden. Diese offene Wasserrinne wird mit einem Gitter bedeckt, um die Stolpergefahr zu vermindern. Daher kann diese auch überall im Garten verwendet werden. Ideal ist diese offene Wasserrinne auch für Terrassen.
Mit diesem Rechner können Sie berechnen wie groß die Auffangfläche sein sollte, um das Wasser von Ihrem Dach auffangen zu können.
6. Sickergrube
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Eine Sickergrube ist eigentlich nichts anderes als eine Grube gefüllt mit Kies. Das Wasser wird einfach in dieser Grube aufgefangen und kann dann langsam in den Boden sickern. Es ist hier natürlich wichtig, dass das Wasser in die Richtung der Sickergrube geleitet wird. Sorgen Sie daher immer dafür, dass das Wasser von den gepflasterten Flächen des Gartens in die Sickergrube geleitet wird. Sie können auch eine offene Wasserrinne verlegen. Eine Sickergrube können Sie folgendermaßen anlegen:
- Der 1. Schritt ist natürlich: Wo sollte die Sickergrube angelegt werden? Sorgen Sie dafür, dass die Sickergrube sich in einem tiefer gelegenen Teil des Garten befindet, am besten mit einem Gefälle. So kann das Wasser einfach dorthin fließen. Achten Sie auch auf “Problemzonen”, wie z.B. Flächen wo sich Wasser ansammelt oder um die Kanalisation stehen bleibt. Hier sollte das Wasser weggeleitet und zu der Sickergrube fließen.
- Graben Sie an Ihrem Wunschort eine Grube von ca. 60cm. Hier ist eine Rechenhilfe mit der Sie die Größe der Sickergrube berechnen können.
- Bedecken Sie die Sickergrube mit einem Unkrautvlies. Das verhindert, dass die Grube mit Sand verschlammt. Versuchen Sie auch so viel wie möglich die Seitenwände mit Unkrautvlies zu bedecken. Am besten versuchen Sie die ganze Grube mit einem Unkrautvlies einzudecken. Das Unkrautvlies kann mit Erdankern befestigt werden. So verhindern Sie, dass das Vlies verrutscht.
- Füllen Sie die Grube anschließend mit Kies auf. Gute und günstige Kiessorten hierfür sind z.B. Rheinkies, bunter Kies, Alpenkies, Quarzkies. Wir empfehlen die Körnung 16-32mm. Diese Körnung lässt das Wasser gut ablaufen. In jedem Fall sollte die Körnung nicht kleiner als 8-16mm sein; kleinere Körnungen sind nicht genug wasserdurchlässig.
- Multiplizieren Sie Länge, Breite und Höhe der Grube, um zu berechnen, wie viel Kubikmeter Sie benötigen, um die Sickergrube zu füllen. Beispiel: für eine Sickergrube von 2 Meter mal 3 Meter und einer Höhe von 0,60 Meter (60cm) ist das: 2 x 3 x 0,60 = 3,6 m³ Kies.
- Es auch wichtig, dass die Sickergrube auf einem Gefälle angelegt wird, damit überschüssiges Wasser in einenTeich, Graben oder in das Abwasser fließen kann.
7. Schaffe Höhenunterschiede
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Durch das Schaffen eines Höhenunterschiedes (Gefälle) kann das Wasser zu einer Fläche geleitet werde, wo es die Chance bekommt langsam im Boden zu versickern. Wenn ein Rasenstück, Kiesfläche, Teich oder Grube vorhanden ist, dann kann das Wasser einfach dorthin geleitet werden. Auf tiefer gelegenen Flächen entsteht so eine Art Puffer. Sollte auf diesen Flächen Pflanzen stehen, dann achten Sie darauf, dass die Pflanzen für einen nassen Boden geeignet sind.
Ein Höhenunterschied können Sie grob gesagt auf 2 verschiedene Arten anlegen. Die erste und einfachste Art ist es für ein leichtes Gefälle von 1-2% zu sorgen. Leiten Sie das Wasser immer weg von bewohnten Flächen, wie z.B. einer Terrasse. Wenn Sie Gartenfliesen verlegen, kann das Wasser zu einer Rasen- oder Kiesfläche, Versickerungsfläche oder einer zeitlichen Aufbewahrungsstelle geleitet werden.
Eine zweite Art für das Erstellen eines Höhenunterschiedes ist das Kreieren von verschiedenen Höhenniveaus im Garten. Sorgen Sie immer dafür, dass das Niveau von Wohnbereichen am höchsten ist, damit das Wasser nicht in die Wohnung laufen kann. Die Höhenunterschiede können erreicht werden durch z.B. kleine Stufen oder Hänge. Auf den unteren Niveaus können Sie z.B. Pflanzen für einen nassen Boden setzen oder auch ein Rasenstück oder eine Halbverhärtung, eine Versickerungsfläche oder einen Regenwasserteich anlegen. Bei kleinen Gärten ist das Anlegen von verschiedenen Höhenniveaus meistens etwas schwierig, aber sicher nicht unmöglich. Es erfordert etwas mehr Kreativität. Achten Sie darauf, dass bei mehreren Höhenniveaus sowohl nasse, als auch trockene Flächen entstehen. Wenn Sie auf die trockenen Flächen Pflanzen setzen, dann sollte diese natürlich für einen trockenen Boden geeignet sein. Eine weitere Option ist eine Terrasse auf eine Plattform zu bauen, um so den Höhenunterschied zu erreichen. Das Wasser kann so durch die Schlitze der der Plattform nach unten ablaufen und im Boden versickern ohne eine Überlastung zu erzeugen.
8. Versickerungssystem im Boden
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Diese Maßnahme ist für wenig Platz sehr gut geeignet. Das Wasser wird zeitlich in einem Behälter unterirdisch aufbewahrt und dann nach und nach an den Boden abgegeben. Dadurch wird das Abwassersystem entlastet und der Grundwasserspiegel kann langsam steigen. Eine Sickergrube kann z.B. auch komplett unter den Boden angelegt werden. Das Wasser sollte dann natürlich mit einem Rohr, Rinne oder Kanal zu der Sickergrube geleitet werden (anstelle ins Abwassersystem). Wenn Sie eine unterirdische Sickergrube bauen, achten Sie darauf, dass alle Flächen (auch der Deckel) mit Unkrautvlies bedeckt sind. So verhindern Sie, dass die Grube mit Sand oder Modder verschlammt.
Eine andere Lösung ist eine horizontale Drainage, oder auch Drainagerohr. Mit diesem Rohr kann Regenwasser zu anderen Flächen transportiert werden. Achten Sie hier besonders auf auf die Bodensorte. Für einen Moor- oder Sandboden sind beispielsweise Kokos-Drainagerohre geeignet (Rohre, die mit Kokosfasern umwickelt sind). Bei einem Lehmboden sollten Drainagerohre mit Kunststofffasern verwendet werden. Ein Drainagerohr sollte am besten in einer minimalen Tiefe von 50-60mm und einer maximalen Tiefe von 90cm verlegt werden. Es muss also ein Rinne gegraben werden, worin die Rohre liegen. Der minimale Durchmesser der Rohre sollte 60mm nicht unterschreiten und nicht größer sein als 100mm. Am besten legen Sie die gegrabene Rille mit Unkrautvlies aus und füllen Sie diese dann mit Sand auf. So werden die Rohre nicht verletzt. Außerdem sollte Sie ein kleines Gefälle einbauen, so bleibt das Wasser nicht in den Rohren stehen. Online können Sie umfangreiche Informationen finden, wie Sie Drainagerohre am besten verlegen.
Welche Form von Versickerungssystem Sie auch wählen, achten Sie darauf, dass auf jeden Fall ein Sand- oder Schlammfang eingebaut wird. Dieser sorgt dafür, dass kein Sand z.B. von der Terrasse über die Rohre in das unterirdische Versickerungssystem kommt und dieses dann verschlammen lässt. Des Weiteren ist es wichtig darauf zu achten, dass die Sickergrube, die Drainagerohre oder auch das Versickerungssystem über dem durchschnittlichen Grundwasserspiegel eingebaut wird. Und vergessen Sie nicht einen Überlauf einzubauen! Sollte es extrem viel in kurzer Zeit regnen, dann kann das Versickerungssystem zu voll werden. Das Zuviel an Wasser kann am besten in einen anderen Teil des Gartens geleitet werden oder auch noch nachträglich in das Abwassersystem.
Wichtig: bevor ein Versickerungssystem im Boden eingebaut wird, testen Sie die Wasserdurchlässigkeit des Bodens. Je besser die Durchlässigkeit ist, desto weniger Filterkisten sind nötig und umso kleiner muss der Sickergrube sein. Je langsamer das Wasser versickert, desto mehr Kisten werden benötigt und umso größer sollte die Sickergrube sein. Mehr Information können Sie in Verkaufsstellen von Filterkisten und bei Landschaftsgärtnern erhalten.
9. Regenwassertank / Zisterne
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Eigentlich ist dies dasselbe Prinzip wie eine Regentonne: Regenwasser wird mit einer Regenrinnen vom Dach der Wohnung oder des Schuppens aufgefangen. Allerdings wird es anstatt ins Abwassersystem zu fließen in einen Auffangbehälter geleitet. Die Kanalisation wird entlastet und das Regenwasser wird gesammelt, damit es zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden kann. Denken Sie hier z.B. an das Besprühen oder Gießen Ihres Gartens oder das Anfüllen eines Teiches. Gut also für Perioden von Trockenheit. So wird Trinkwasser gespart, was in diesen Zeiten besonders wichtig ist.
Regenwassertanks bestehen aus verschieden Modulen, die miteinander verbunden werden können. So kann, falls gewünscht, der komplette Tank oder auch nur ein Teil des Tanks ausgewechselt werden. Natürlich muss dieser nicht unbedingt als Grundstücksgrenze verwendet werden. Ein Modul kann beispielsweise auch an einen Schuppen gelehnt werden. Außerdem kann so ziemlich jede Höhe verwendet werden. Es können auch mehrere Wasserhähne an dem Tank befestigt werden, damit das Wasser nicht geschleppt werden muss. Und natürlich können Sie auch einfach einen Gartenschlauch am Tank befestigen.
10. Regenwasser-Wiederverwendungsanlage
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Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Regenwasser aufzufangen. Denken Sie hier an eine Regentonne oder eine Zisterne. Auf diese Weise kann Wasser wiederverwendet werden, z.B. um den Garten in Trockenzeiten zu bewässern. Aber natürlich können Sie das Regenwasser auch für andere Dinge verwenden (Toilettenspülung etc.).
Ungefähr die Hälfte unseres Trinkwassers wird für Dinge verwendet, wofür auch Wasser von geringerer Qualität verwendet werden könnte; wie z.B. Regenwasser. Beispielsweise könnten auch Toilettenspülungen, Waschmaschinen und Bewässerungsanlagen mit Regenwasser betrieben werden. Dafür muss jedoch eine extra Regenwasser-Wiederverwendungsanlage angeschlossen sein. Eine solche Anlage besteht u.a. aus einem Wasserreservoir, einer Pumpe, Anschlüssen um das Wasser zu zapfen und einem Überlauf (um überschüssiges Wasser abzuleiten). Sie fängt das Wasser z.B. von einem Dach auf. Die Regenrinne kann auch hier wieder beim Abwassersystem umgeleitet werden, direkt in die Wiederverwendungsanlage. Außerdem kann das Wasser auch von einer verhärteten Fläche des Garten in das Reservoir geleitet werden.
Auf regenwater.com/de finden Sie viele Informationen und auch die Produkte, die benötigt werden. Außerdem finden Sie hier eine Rechenhilfe, mit der Sie berechnen können, wie groß das Reservoir für jede spezielle Situation sein sollte. Hier können Sie diese Rechenhilfe auch finden.
Natürlich ist der Kauf und das Anlegen einer solchen Wiederverwendungsanlage ein ziemliche Investierung. Aber Sie sparen eine Menge Trinkwasser. Es wird nämlich einiges an Energie verbraucht, um das Wasser aus der Kanalisation zu säubern. Es werden auch Chemikalien verwendet. Das Einsparen von Trinkwasser ist daher sehr gut für die Umwelt. Schlußendlich ist es auch gut für Ihren Geldbeutel, da deutlich weniger Trinkwasser abgenommen wird.
11. Schatten
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Das Kreieren von Schatten ist eine einfache Maßnahme und es bietet auch viele Vorteile. So sorgt an einem Sommertag Schatten natürlich sofort für weniger Wärme im Garten. Es ist immer gut einen oder mehrere Plätze im Garten zu haben, an denen man der prallen Sonne entfliehen kann. Daneben sorgt Schatten auch dafür, dass der Boden weniger schnell austrocknet. Es ist daher auch eine wassereinsparende Methode; wenn z.B. gesprüht wird, hat das Wasser auch die Chance im Boden zu versickern. Es verdampft nicht sofort, wodurch weniger oft und mit weniger Wasser gesprüht werden muss.
Schatten kann auf verschiedene Arten kreiert werden. Es gibt eine “natürliche” Weise, um für Schatten zu sorgen. Denken Sie hier an größere Bäume und Sträucher. Bepflanzung sorgt für viel grün, Leben, einen wasserdurchlässigen Boden und eben auch für Schatten. Es gibt natürlich auch noch andere Arten, wie z.B. ein Sonnensegel. Diese sind in den letzten Jahren sehr beliebt und daher oft auf Balkonen und in Gärten zu sehen. Außerdem können Sie eine Pergola mit einem Sonnensegel oder auch mit Begrünung versehen. Letzteres ist etwas kostspieliger als ein einfaches Sonnensegel, aber eine Pergola ist immer auch eine schöne Ergänzung für jeden Garten.
12. Cleveres Bewässerungssystem
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Smart home kann nicht nur im Haus angewendet werden. Auch für den Garten wurden clevere Lösungen und Apparate auf den Markt gebracht, wie z.B. intelligente Gartenbeleuchtung. Diese kann mit dem Internet verbunden und von einem anderen Ort aus bedient werden. Eine andere schlaue Lösung für den Garten ist das clevere Bewässerungssystem. Ein cleveres Bewässerungssystem kann helfen, Wasser zu sparen. Mit Hilfe einer App kann genau eingestellt werden, wann und wieviel Wasser Pflanzen bekommen sollen. Zum einen kann so also die richtige Menge eingestellt werden. Zum anderen könnte so z.B. auch mitten in der Nacht bewässert werden. Das sorgt dann wieder dafür, dass kaum bis kein Wasser verdampfen kann. Also auf 2 Arten eine wassersparende Lösung. Schlussendlich können Sie so Ihren Garten feuchter halten, was wiederum für weniger Wärme sorgt.
13. Gartenfliesen raus, grün rein
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Dies ist eine Maßnahme, die unabhängig van allen anderen Maßnahmen eingesetzt werden kann. Wenn Gartenfliesen entfernt werden, muss an diese Stelle natürlich etwas anderes verlegt werden, wie z.B. Rasen, Pflanzen oder Kies. Und dann wird diese Maßregel sehr einflussreich. Ein komplett mit Fliesen angelegter Garten kann für enorme Probleme mit dem Wasserhaushalt sorgen. Das Abwasser wird dann mit beinahe dem kompletten Niederschlag belastet. So wird der Druck auf die Kanalisation vergrößert, da relativ sauberes Regenwasser mit verschmutztem Kanalwasser vermischt wird. Außerdem kann so der Grundwasserspiegel nicht steigen, mit den bekannten Auswirkungen. Und, Fliesen heizen sich im Sommer auf und bilden dann noch eine extra Wärmequelle. In einem komplett gefliesten Garten ist es so schnell ein paar Grad wärmer als in einem Garten mit viel grün, einer Halbverhärtung und mit Pflanzen.
Je weniger Gartenfliesen, desto besser. Auch gegen die Niederschlagswassergebühr! Das bedeutet allerdings nicht, dass überhaupt keine Fliesen liegen sollten. Fliesen sind wartungsarm und einfach modern und schön. Probieren Sie allerdings nicht mehr als die Hälfte mit Fliesen zu belegen. Für den Rest sollten Sie Grün (Pflanzen, Rasen) und / oder eine Halbverhärtung (Kies, Splitt, Rindenmulch etc) verwenden. Eine Halbverhärtung ist genauso wartungsarm, wie Gartenfliesen (zumindest wenn Sie ein Unkrautvlies unterlegen). Kunstgras ist natürlich auch eine wartungsarme Alternative. Wenn Gartenfliesen zusammen mit Pflanzen, grün und/oder einer Halbverhärtung verbunden werden, entsteht ein dynamisches, gemütliches und attraktives Ganzes. Außerdem wird auf diese Weise viel Leben angezogen. Denken Sie hier an Insekten und Vögel, die so wichtig für unsere Umgebung sind.
14. Versickerungsfläche
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Eine Versickerungsfläche oder auch Versickerungsmulde ist ein tiefer liegendes Stück im Garten. Ein Teil im Garten, dass Erde enthält und mit Pflanzen bestückt ist oder mit Rasen. Dieser Teil des Gartens sollte etwas tiefer als das Durchschnittsniveau liegen; eine Art untiefe Kuhle. Achten Sie darauf, dass wenn Sie die Versickerungsfläche bepflanzen, dass Sie Planzen wählen, die für einen nassen Boden geeignet sind. Außerdem wichtig: der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein. Um dies zu prüfen, können Sie den Eimertest durchführen. Beachten Sie, dass die Versickerungsfläche einen vernünftigen Abstand zu Ihrer Wohnung oder Schuppen haben sollte, um Feuchtigkeitsproblemen vorzubeugen. Auch sollte die Fläche nicht zu dicht am Zaun der Nachbarn liegen. Es dient nicht dem nachbarschaftlichen Frieden, wenn Ihre Nachbarn ein Wasserproblem bekommen.
Nachdem Sie einen geeigneten Platz gefunden haben und Sie getestet haben, ob der Boden gut wasserdurchlässig ist, können Sie mit dem Anlegen beginnen. Wie tief die Fläche ausgehoben werden muss, ist abhängig von der Wasserbelastung in Ihrem Garten. Normalerweise sind 10-12cm nötig. Wenn Sie viele Wasserprobleme haben, sollte die Schichtdicke lieber 15cm oder mehr betragen. Das Stück Garten, wo oft Wasser steht, das Gebiet nah beim Abfluss ins Abwasser, wie auch die Terrasse und das Stück, dass neben der Wohnung oder dem Schuppen liegt, müssen etwas höher liegen. Außerdem sollte hier ein kleiner Abfluss / Gefälle Richtung der Versickerungsfläche angelegt werden. Natürlich können Sie auch hier eine offene Regenrinne einbauen.
Wenn die Fläche ausgehoben ist, können Sie nun wählen zwischen Rasen, einer Bepflanzung mit wasserliebenden Pflanzen oder eine Kombination von beiden. Die Versickerungsfläche ist eine Art Puffer. Eine größere Menge Wasser kann hier aufgenommen werden, da es eigentlich eine Kuhle ist. So entsteht ein kleines Wasserreservoir, die auch in trockenen Zeiten den Boden feucht hält.
Eine Bepflanzung der Versickerungsfläche sorgt dann auch für weniger Hitze im Garten.
15. Breite Pflasterfugen
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Eine weitere Methode, um ein Bepflastern mit einer wasserdurchlässigen Fläche zu verbinden, ist die Verwendung von breiten Pflasterfugen. Je breiter die Fugen, desto kleiner die bepflasterte Fläche und je größer die Fuge, desto mehr Wasser aufgenommen werden kann. Dies entlastet daher das Abwassersystem. Auf diese Weise wird eine verhärtet Oberfläche gebildet, was z.B. praktisch ist für eine Terrasse oder eine Einfahrt, ohne die Kanalisation zu belasten.
Breite Pflasterfugen füllen Sie mit Fugensplitt auf oder mit Gras. Auf diese Weise sind die Fugen wasserdurchlässig und auch wartungsarm.
16. Grüne Fassade
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Das Anlegen einer grünen Fassade biete mehrere Vorteile. Falls bisher Fliesen / Pflaster zur Wand Ihrer Wohnung / Garage / Schuppen liegen, ist es zuerst natürlich gut, wenn diese entfernt werden. So kann Regenwasser, dass an der Wand Ihrer Wohnung / Garage / Schuppen hinunterläuft, vom Boden aufgenommen werden und muß nicht ins Abwassersystem geleitet werden. Zum Zweiten beschützt eine grüne Fassade Bienen und Schmetterlinge. Diese Insekten sind für uns sehr wichtig und so können wir Ihnen ein bisschen helfen. Zum Schluss sorgt eine grüne Fassade für Abkühlung, sowohl im Haus als auch im Garten. Die Steine der Wohnung nehmen nämlich viel Wärme auf. Diese Wärme zieht nicht nur nach Innen, sondern gibt auch nach Außen viel Wärme ab. Das können Sie vor allem an warmen Sommertagen abends fühlen. Steine, die den ganzen Tag durch Sonnen hatten, fühlen sich sehr warm an. Wenn die Fassade begrünt ist, kann verhindert werden, dass die Mauersteine der Wohnung / Garage / Schuppen Wärme aufnehmen und diese dann auch wieder ausstrahlen.
Sollten Sie eine grüne Fassade zur Straßenseite anlegen wollen und Sie haben keinen Vorgarten, dann sollten Sie zuerst mit der Stadt absprechen, ob dies erlaubt ist. Um den besten Effekt an Ihrer Fassade zu erreichen, wählen Sie Kletterpflanzen. Diese bedecken mit ein bisschen Geduld schnell die ganze Fassade. Einige Kletterpflanzen haben etwas Hilfe nötig. Diese kann z.B. durch ein an der Mauer befestigtes Gitter gegeben werden. An diesem Gitter können die Pflanzen langsam nach oben wachsen. Andere Pflanzen, wie z.B. Efeu, haben keine Hilfe nötig da sie “selbstklebend” sind. Wenn Sie einen Efeu o.ä. Pflanzen wählen, achten Sie darauf, dass Ihre Mauer keine Risse hat. Sollte dies so sein, dann ist es möglich, dass der Efeu in diese Risse wächst und sie dadurch noch vergrößert.
Fragen Sie eventuell einen Landschaftsgärtner oder einen Mitarbeiter eines Gartenzentrums welche Pflanzen sich eignen und was die Vor- und Nachteile sind.
17. Bepflanzung eines trockenen Bodens
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Wenn der Garten, oder ein Teil davon, einen trockenen Boden hat, dann sollten Sie bei der Bepflanzung natürlich darauf achten, dass die verwendeten Pflanzen sich auch für den trockenen Boden eignen. Ein relativ trockener Boden ist z.B. häufig bei einem Gefälle zu finden, da hier das Wasser in tieferliegende Gebiete läuft. Bepflanzung bietet hier unglaublich viele Vorteile:
- Bepflanzung, vor allem höhere Bäume und Sträucher, sorgen für Schatten. In warmen und trockenen Zeiten ist es natürlich sehr angenehm, um einen kühleren Platz zum Sitzen oder Liegen zu haben. Außerdem schützt die Bepflanzung vor Wind. So können Sie an warmen Sommerabenden länger draußen sitzen.
- Ein weiterer Vorteil ist, dass dieser Schatten hilft, das Austrocknen des Bodens zu verhindern. So muss weniger gesprüht werden. Außerdem hat das Wasser die Möglichkeit zu versickern, bevor es verdampft.
- Bepflanzung sorgt für eine extra Dimension im Garten. Vor allem, wenn diese auch etwas in die Höhe geht. Pflanzen, Blumen, Bäume / Bäumchen und Sträucher sorgen für Atmosphäre im Garten.
- Die Wurzel der Pflanzen sorgen für mehr Luft im Boden, sodass der Boden lockerer ist. Dies führt dazu, dass der Boden besser Wasser aufnehmen kann und wasserdurchlässiger wird. Vor allem bei starken Regen kann das Wasser so schneller versickern.
- Die Bepflanzung nimmt selbst natürlich auch Wasser auf. Je mehr Pflanzen, desto mehr Wasser wird aufgenommen. Vor allem natürlich, wenn es um größere Pflanzen und Bäume geht.
- Insekten haben es heutzutage immer schwieriger. Eine der Ursachen ist die Urbanisierung von vielen Gebieten. Blumen, Bäume, Pflanzen und Sträucher bieten vielen Insekten Schutz an. Eine prima Möglichkeit, um Leben in den Garten zu bringen.
Geeignete und beliebte Pflanzen für den trockenen Boden:
Pflanzen für einen trockenen Boden mit viel Sonne:
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Pflanzen, die einen trockenen Boden und viel Schatten benötigen:
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Bäume für eine trockenen Boden
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Ziergräser für einen trockenen Boden
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Sie können auch zusammen mit einem Landschaftsgärtner oder einem Mitarbeiter eines Gartenzentrums überlegen, welche Pflanzen, Blumen, Ziergräser und Bäume / Sträucher gut zusammen passen.
18. Bepflanzung eines nassen Bodens
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Die Bepflanzung eines Gartens bietet so viele Vorteile. Lesen Sie hierfür auch Nummer 17.
Wenn in einem Garten nasse Gebiete sind, wie z.B. eine Versickerungsfläche, ein tiefer gelegener Kiesstreifen oder ein mit Erde bedecktes Gartenstück, dann können Sie hier prima Pflanzen setzen. Vorausgesetzt natürlich, dass die Pflanzen für einen nassen Boden geeignet sind. Nicht alle Pflanzen können Sie hierfür verwenden. Beliebte und geeignete Pflanzen für einen nassen Boden sind:
Sträucher / Bäume für einen nassen Boden
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Ziergräser für einen nassen Boden
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Pflanzen für einen nassen Boden
- Frauenmantel (Alchemilla)
- Prachtspieren (Astilbe)
- Christophskräuter (Actaea)
- Wasserdost (Eupatorium)
- Japanisches Mädesüß (Filipendula rubra)
- Gilbweiderich (Lysimachia)
- Taglilien (Hemerocallis)
- Geißbärte (Aruncus)
- Nelkenwurzen (Geum)
- Königsfarn (Osmunda)
- Dreimasterblumen (Tradescantia)
- Funkien (Hosta)
- Sommer-Knotenblumen (Leucojum aestivum)
- Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
- Geselliges Ockerröhrchen (Matteucia struthiopteris)
- Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
Für eine komplette Übersicht können Sie auch auf folgender Webseite schauen: Sie können auch zusammen mit einem Landschaftsgärtner oder einem Mitarbeiter eines Gartenzentrums überlegen, welche Pflanzen Blumen, Ziergräser und Bäume / Sträucher gut zusammen passen. Diese Experten können Ihnen helfen, ein wunderbares Ganzes zu kreieren.
19. Rasenfläche
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Wo Rasen wächst, können keine Fliesen liegen. Auf einer Rasenfläche kann das Regenwasser in den Boden versickern, ohne dass das Abwasser belastet wird. Auch mit einem kleinen Geldbeutel kann eine sehr schöne Rasenfläche angelegt werden (natürlich ist dies abhängig von der Größe der Rasenfläche). Es ist wichtig, dass die Rasenfläche gut gepflegt wird, vor allem wenn sich Regen- und Sonnenperioden rasch abwechseln. Das Gras wächst dann sehr schnell. In Zeiten von Trockenheit ist es wichtig regelmäßig zu sprühen, um zu verhindern, dass das Gras gelb und dürr wird. Eine andere Möglichkeit ist das Anlegen einer Kunstrasenfläche. Diese ist etwas kostenintensiver, allerdings fallen so gut wie keine Wartungsarbeiten an. Sie müssen nur ab und zu etwas Quarzsand einbürsten für eine besser Stabilität. So bleiben die einzelnen Gräser auch besser stehen. Sie können Kunstgras in verschiedenen Sorten erhalten. Die teureren Modelle sind von echtem Gras beinahe nicht zu unterscheiden.
Durch einen Höhenunterschied im Garten und/oder eine offene Wasserrinne kann das Regenwasser von der verhärteten Oberfläche oder Regenrinne zur Rasenfläche geleitet werden. Hier kann es dann langsam versickern. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Regenwasser zur Rasenfläche geleitet wird. Der Boden unter der Rasenfläche muss die Chance bekommen, um das Regenwasser auch aufzunehmen. Sollten es also extrem viel Regenen und dadurch eine Wasserüberbelastung entstehen, dann empfehlen wir die Anwendung einer oder mehrerer anderer Maßnahmen.
Die Rasenfläche sorgt schlussendlich auch für weniger Hitze im Garten, da Gras die Wärme nicht speichern und wieder abgeben kann, wie z.B. Gartenfliesen.
20. Gemüsegarten
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Ein Gemüsegarten kann keine Wärme speichern. Dadurch steht auch an sonnigen Tagen weniger Hitze im Garten. Daneben nimmt der Boden eines Gemüsegartens auch viel Wasser auf. Das gezüchtete Obst und Gemüse braucht schließlich viel Wasser, um wachsen zu können. Boden mit Pflanzen darin ist sehr locker, u.a. durch die Wurzeln der Pflanzen. Das erhöht die Wasserdurchlässigkeit des Bodens. Ein Gemüsegarten sorgt somit für eine bessere Wasserdurchlässigkeit des Gartens.
Sie können einen Gemüsegarten auch wie folgt anlegen: bauen Sie einen Gitterumzäunung aus Holz, mit rechteckigen Fächern. In jedes dieser Fächer kann eine anderes Gewächs gepflanzt werden. Vergessen Sie nicht ein kleines Schild mit dem Namen der Pflanze darauf in die Fächer zu stecken. So können Sie einfacher die Übersicht behalten. Es ist wichtig, dass der Gemüsegarten so viel wie möglich Sonnenstunden bekommt; am besten 6 bis 8 Stunden täglich. Versuchen Sie den Gemüsegarten auch vor Wind zu schützen. Ein klein bisschen Wind ist natürlich nicht schlimm. Einfache Gemüsesorten für Anfänger sind Bohnen, Kirschtomaten und Rucola.
21. Regenwasserteich
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Regenwasser in einem Biotop oder Gartenteich bietet viel Platz, um überschüssiges Regenwasser aufzufangen. Dies ist eine sehr natürlich Weise, um Wasser zu sammeln und obendrein noch eine echte Augenweide. Ein Regenwasserteich kann mit Bruchsteinen, großen Kiessteinen und Pflanzen dekoriert werden.
Bei (heftigem) Regenfall kann das Wasser mit einem Gefälle, einer unterirdischen Leitung oder einer offenen Wasserrinne in die Richtung des Regenwasserteiches geleitet werden. Hier kann dann überschüssiges Regenwasser gespeichert werden. So wird das Kanalisationssystem entlastet. Als der Regenwasserteich gefüllt ist, entsteht hier eine Reservoir an Wasser, dass nun langsam in den Boden versickern kann. Achten Sie darauf, dass Sie trotz allem noch einen Überlauf installieren, der überschüssiges Wasser zu anderen Gartenbereichen oder doch in den Abwasserkanal leitet.
Ein Regenwasserteich hat verschiedene Wasserstände; Hochwasser bei Regenfall, Niedrigwasser bei wenig Regen. Dieses Spektrum schafft ein attraktives Milieu für verschieden Tiersorten und Pflanzen / Blumen. In Trockenzeiten kann der Teich, wie gesagt, komplett ausgetrocknet sein, vor allem wenn keine Teichfolie verwendet wird. Bedecken Sie daher zur Sicherheit den Boden mit Kies. Eine geeignete Kiessorte ist bunter Kies. So sieht der Teich auch gut aus, selbst in Trockenzeiten. Wenn Sie Teichfolie verwenden sollten, bleibt immer ein kleiner Rest Wasser im Teich stehen. Das macht es für Tiere einfacher, längere Trockenzeiten zu überstehen. Fall Sie Fische in Ihrem Regenwasserteich haben möchten, ist eine Teichfolie natürlich unerlässlich.
Einen Regenwasserteich können Sie folgendermaßen anlegen: Graben Sie ein Loch, mit verschiedenen Niveaus. Wenn Sie gern Fische haben möchten, sollten Sie alle Niveaus mit Teichfolie belegen. Außerdem sollte der Teich mindestens 80cm Tief sein. Zusätzlich sollten Sie dann auch eine Teichpumpe einbauen, sodass das Wasser immer ausreichend Sauerstoff für die Fische enthält. Wenn der Teich mit (Regen)-wasser vollläuft, dann wird das Wasser an der Teichfolie stehenbleiben. Bei starkem Regen wird das Wasser natürlich noch weiter, auch über diese Teichfolien-Grenze, steigen. Anschließend kann das Wasser langsam in den Boden versickern (bis zum Punkt, wo Teichfolie liegt). Wie bereits gesagt, ist es wichtig, einen Überfluss anzulegen, zu einem anderen Wasser-Aufbewahrungsplatz oder zur Kanalisation. So wird ein überfließen des Teiches bei langem Regen verhindert. Zum Schluss: denken Sie bei der Bepflanzung daran, dass Sie Pflanzen wählen, die sowohl nassen als auch trockenen Boden mögen. Je nach Regenmenge kann an Ihrem Teich beides möglich sein.
Eine Regenwasserteich sorgt für eine Abkühlung des Garten und so für weniger Hitze. Um zu bestimmen, wie groß für Ihre Gegebenheiten der Regenwasserteich mindestens sein sollte, können Sie folgende Rechenhilfe verwenden.
22. Gründächer
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Gründächer können sowohl auf dem Wohnhaus als auch auf der Garage / Schuppen angelegt werden. Auf einem Wohnhaus kann ein begrüntes Dach sowohl auf einem Schrägdach, als auch auf einem Flachdach (oder einer Dachgaube) geplant werden. Im Allgemeinen haben alle Gründächer eine wasserdichte Unterlage, Unkrautvlies, eine Drainageschicht und darauf eine Schicht mit Erde für die Bepflanzung. Es gibt, grob gesagt, 2 Sorten von Gründächern: begrünte Dächer, die wenig Pflege, und die, die viel Pflege verlangen.
Gründächer mit wenig Pflegeaufwand Diese Variante ist meistens etwas günstiger, da sie schlichtweg aus weniger Schichten / Unterteilen bestehen. Allerdings können Sie nur unter einer begrenzten Sorte grün wählen. Die einzige Möglichkeit ist dann ein sogenanntes Sedumdach. Das Dach ist dann mit Sedum begrünt, was sukkulente Pflanzen sind. Der Vorteil ist, dass diese Pflanzen sowohl in einer feuchten, als auch in einer trockenen Umgebung gedeihen. Sie brauchen also wenig Pflege.
Begrünte Dächer mit viel Pflegeaufwand Diese Variante ist teurer, da sie aus mehreren Schichten besteht und etwas schwieriger anzulegen ist. Sie haben hier jedoch eine große Auswahl an Pflanzen, die verwendet werden können, aber diese haben eben auch mehr Pflege nötig. Denken Sie hier an das Zurückschneiden der Pflanze oder das Besprühen in trockenen Perioden.
Beide Varianten bieten eine prima Lebensumgebung für Insekten. Auch wird Wasser in gewissem Maße gespeichert und aufgenommen, sodass das Abwassersystem entlastet wird.
Wie bereits gesagt, kann ein begrüntes Dach auf jedem Typ Dach angelegt werden. Wobei das Anlegen eines Gründaches auf einer Schrägdach doch etwas anspruchsvoller ist. Hier sollte z.B. Rücksicht genommen werden auf den Steigungswinkel des Daches. Ab einem bestimmtem Gefälle sollte auch ein Sicherungssystem verwendet werden, das verhindert, dass sich das Ganze verschiebt. Wenn auch eine Terrasse auf das Dach kommt, bzw. eine Fläche, die regelmäßig belaufen wird, dann sollte der Untergrund auch hierauf angepasst werden. Besprechen Sie immer mit einem Spezialisten, ob Ihre Dachkonstruktion für ein Gründach geeignet ist, vor allem wenn die etwas pflegeintensiverer Variante gewählt wird.
Zum Schluss
Das waren sie, die 22 Maßnahmen, um Ihren Garten widerstandsfähiger gegen schweren Regenfall oder Hitze zu machen. Schauen Sie erst, welche Möglichkeiten in Ihrem Garten sind. Jede kleine Veränderung hilft. Wenn wir alle 1 oder 2 von diesen Maßnahmen durchführen, dann hat dies sehr große Auswirkungen. Wenn Sie Zweifel haben oder unsicher sind, welche Maßnahmen in Ihrem Garten möglich sind, dann holen Sie sich Rat ein beim Experten. Es gibt in Deutschland zahllose Fachmänner und Fachfrauen, die Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denken Sie hier an einen Landschaftsgärtner oder einen Mitarbeiter eines Gartenzentrums. Natürlich können Sie auch online sehr viel Information finden. Tip: schauen Sie sich in Ihrer Umgebung um. Vielleicht hat Ihr Nachbar bereits eine dieser Maßregeln umgesetzt. Dann können Sie ihn auch nach seinen Erfahrungen befragen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude mit dem Regen- und Hitzebeständig-Machen Ihres Gartens!